Bei Beschwerden und dem Aufsuchen des Arztes beginnt jede medizinische Ursacheforschung mit der Anamnese und der körperlichen Untersuchung (KU). Die Anamnese umfasst die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte des Patienten, einschließlich der aktuellen Symptome, früherer Erkrankungen, Medikamenteneinnahme sowie relevanter familiärer und sozialer Faktoren. Diese Informationen sind entscheidend, um ein umfassendes Bild des Gesundheitszustands zu erhalten. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, bei der der Arzt durch Abtasten, Abhören, und andere Untersuchungsmethoden wichtige Hinweise auf mögliche Erkrankungen gewinnen kann. Zusammen bilden Anamnese und körperliche Untersuchung die Grundlage für eine gezielte Diagnosestellung und therapeutische Maßnahmen.
Die Labordiagnostik nimmt eine essenzielle Stellung in der modernen Medizin ein, da sie fundierte Informationen über den Gesundheitszustand von Patienten bereitstellt. Durch die Analyse von Blut-, Urin- und Stuhlproben können Aufschlüsse über unterschiedliche Körperfunktionen sowie potenzielle Erkrankungen gewonnen werden. Insbesondere die Blutuntersuchung ermöglicht die Bestimmung zahlreicher Indikatoren, wodurch eine frühzeitige Erkennung von Erkrankungen und die adäquate Überwachung chronischer Erkrankungen möglich sind. Darüber hinaus liefert die Urinuntersuchung wertvolle Erkenntnisse, die auf Nieren- oder Harnwegserkrankungen hinweisen können. Die Stuhlanalyse stellt ebenfalls ein bedeutendes diagnostisches Instrument dar, da sie Indikationen für Verdauungskrankheiten, Infektionen oder sogar Darmkrebs liefern kann. Insgesamt trägt die Labordiagnostik durch präzise Bewertungen der Organfunktionen maßgeblich zur Diagnostik bei und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Versorgung.
Die apparative Diagnostik spielt eine zentrale Rolle in der modernen Medizin. Sie ermöglicht es, umfassende Informationen über den Gesundheitszustand der Patienten zu erhalten. Zu den wichtigsten Verfahren zählen die Messung der Vitalparameter, EKG-Diagnostik, Lungenfunktionsdiagnostik und Ultraschalldiagnostik.
Ruhe-EKG
Das Ruhe-EKG ist ein einfaches und schmerzfreies Verfahren, bei dem die elektrische Aktivität des Herzens in Ruhe aufgezeichnet wird. Diese Untersuchung hilft dabei, Herzrhythmusstörungen, Ischämien und andere kardiologische Störungen zu identifizieren und zu bewerten.
Langzeit-EKG
Ein Langzeit-EKG ist eine diagnostische Methode zur Aufzeichnung der elektrischen Herzaktivität über 24 bis 72 Stunden. Ein tragbares Gerät, das an der Haut befestigt wird, überwacht kontinuierlich die Herzfrequenz und den Rhythmus. Es dient häufig zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen, die bei einem Ruhe-EKG möglicherweise nicht sichtbar sind. Die Patienten können ihren Alltag während der Aufzeichnung fortsetzen, was realistische Bedingungen für die Herzaktivitätserfassung ermöglicht.
Langzeit-Blutdruckmessung
Die Langzeit-Blutdruckmessung ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Blutdrucks über einen Zeitraum von 24 Stunden. Diese Methode ist entscheidend für die Diagnose von Bluthochdruck sowie für die Bewertung der Wirksamkeit von Therapieansätzen und Medikamenten.
Belastungs-EKG
Die Ergometrie ist ein medizinisches Verfahren zur Untersuchung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Herz-Kreislauf-Funktion. Sie dient zur Erkennung möglicher Herzerkrankungen, wie der koronaren Herzkrankheit, sowie zur Bewertung der Fitness von Patienten, insbesondere Herzpatienten. Zudem hilft sie, die Effektivität von Therapien zu überwachen und den Fortschritt bei bereits behandelten Patienten zu beurteilen. Die Untersuchung erfolgt unter kontrollierten Bedingungen und wird von medizinischem Fachpersonal begleitet, um die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten.
Lungenfunktionstest
Durch den spirometrischen Lungenfunktionstest ist es möglich, den funktionellen Zustand der Lunge und der Atemwege sehr gut einzuschätzen. Bei Hinweisen auf obstruktive oder restriktive Lungenerkrankungen kann eine weitere Diagnostik veranlasst werden.
All diese apparativen Untersuchungen ermöglichen eine präzisere Diagnosestellung und unterstützen die individuelle Therapieplanung. Die Ultraschalldiagnostik wird unten näher erläutert.
Mit Ultraschall sind wir in der Lage, hochauflösende und detailreiche Bildaufnahmen von Gewebestrukturen und Organen im Inneren des Körpers zu generieren. Dieses sonografische Bildgebungsverfahren weist keine Nebenwirkungen auf und verursacht keinerlei physische Belastung für den Patienten. Es ermöglicht die frühzeitige Erkennung unterschiedlicher, häufig auftretender Erkrankungen, wodurch wir in der Lage sind, auf Grundlage dieser Befunde besonders schonende Therapieansätze einzuleiten. Die Methode der Ultraschalldiagnostik bietet eine nicht-invasive Untersuchung diverser Körperregionen und erweist sich als besonders wertvoll für die Beurteilung von Weichgeweben. Durch den Einsatz von Doppler-Techniken sind wir in der Lage, signifikante Informationen über den Zustand des Herzens und der Blutgefäße zu gewinnen.
B-Bild Sonographie (Abdomen, Schilddrüse, Pleura, Lymphknoten und periphere Venen)
Eine der am häufigsten durchgeführten Untersuchungen mittels Sonographie ist die Abdomen-Sonographie, die es ermöglicht, innere Organe wie Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Darm, Nieren und die harnableitenden Organe eingehend zu untersuchen. Anomalien, Erkrankungen oder sogar Tumoren können hierbei frühzeitig identifiziert werden. Die Schilddrüsensonographie erlaubt zudem die Erkennung von Größenveränderungen, Knoten oder anderen Auffälligkeiten in der Schilddrüse, die auf verschiedene Erkrankungen hinweisen können. Auch die Untersuchung der Pleura, die den Brustkorb auskleidet, erfolgt häufig mittels Sonographie, um Flüssigkeitsansammlungen oder andere pathologische Veränderungen festzustellen. Ein weiterer bedeutender Anwendungsbereich der Ultraschalldiagnostik erstreckt sich auf die Beurteilung von Lymphknoten und peripheren Venen. Eine vergrößerte oder auffällige Lymphknotenstruktur kann auf ein Infektionsgeschehen oder eine bösartige Erkrankung hindeuten, während die Kompressionssonographie der peripheren Venen essentielle Informationen über den venösen Rückfluss sowie mögliche Thrombosen liefert.
Echokardiographie und Doppler der Karotiden (IGeL-Leisung)
Sowohl die Echokardiographie als auch die Duplexsonographie der Halsgefäße kombinieren zwei Techniken: die Doppler-Sonographie, die die Blutflussgeschwindigkeit und -richtung misst, und die B-Bild-Sonographie, die Bilder der Herz- und Gefäßstruktur erstellt. Die Echokardiographie ermöglicht es Ärzten, die Struktur und Funktion des Herzens zu beurteilen, einschließlich der Herzklappen, der Herzkammern und der Blutströmung. Durch Untersuchungen in verschiedenen Schnittebenen können Einschränkungen der Pumpleistung der Herzkammern, Fehlfunktionen der Herzklappen oder Zeichen von Entzündungen diagnostiziert werden. Mit der Carotis-Duplexsonographie können Ärzte feststellen, ob es Gefäßablagerungen, Verengungen oder Verschlüsse in den Halsschlagadern gibt, die das Risiko für Schlaganfälle erhöhen können. Sie ist eine wichtige Untersuchung zur Beurteilung der Gefäßgesundheit und zur Früherkennung von kardiovaskulären Erkrankungen.
Elastographie der Leber (IGeL-Leisung)
Die Elastographie ist ein innovatives, ultraschallbasiertes Verfahren zur Beurteilung der Gewebeelastizität. Sie wird besonders zur Messung der Lebersteifigkeit eingesetzt und hilft bei der Diagnose und Überwachung von Lebererkrankungen wie Fettleber oder chronischer Hepatitis. Dadurch können Leberfibrose oder Zirrhose frühzeitig erkannt und rechtzeitig behandelt werden. Obwohl viele Fachgesellschaften die Untersuchung empfehlen, wird sie bislang nicht von den Krankenkassen übernommen.
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